Experimentelle Bestimmung der Ermüdungseigenschaften von heftgeschweißter Bewehrung
Kerstin Gaßner, Wolfgang Träger, Sara Reichenbach, Johann Kollegger- Building and Construction
Abstract
Am Institut für Tragkonstruktionen der TU Wien wurden in den letzten Jahren unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten für Halbfertigteilelemente im Brückenbau entwickelt. Aufgrund der Wichtigkeit der Betrachtung von Materialermüdung ist ein besonderes Augenmerk auf die eingebaute heftgeschweißte Bewehrung zu legen. Nach einem kurzen Überblick über die Einsatzmöglichkeiten wie auch die allgemein gültigen Regelungen in Bezug auf Materialermüdung werden im vorliegenden Beitrag experimentelle Untersuchungen zur Bestimmung der Ermüdungseigenschaften von heftgeschweißter Bewehrung vorgestellt. Die Eigenschaften wurden einerseits mithilfe von 18 zentrischen Zugversuchen an Bewehrungsstäben mit angehefteten Querstäben, anderseits mithilfe von zwölf großformatigen, auf Biegung beanspruchten Balkenelementen untersucht. Als wesentliche Erkenntnis kann das Vorhandensein einer Restphase bei einem realitätsnahen System genannt werden, wodurch sich ein Zeitraum zwischen dem ersten Stabbruch und dem Totalkollaps des Systems ergibt. Dieses Verhalten wird für die Anwendung in der Praxis als vorteilhaft gesehen, da sich eine Reaktionszeit für die Setzung von etwaigen baulichen Maßnahmen ergibt.